Warum „drehen“ sich die Knie: mögliche Ursachen und was man dagegen tun kann
Viele Menschen verspüren ein ungewöhnliches Gefühl in den Beinen, das schwer in einem Wort zu beschreiben ist. Es wird unterschiedlich beschrieben: Ziehen, Kribbeln, Unruhe oder innerer Juckreiz. Meistens tritt es im Kniebereich oder darunter auf und zwingt die Person dazu, sich zu bewegen, die Beine zu beugen oder die Position zu wechseln. Wie die Redaktion von Home For You anmerkt, kann dieses Symptom sporadisch oder regelmäßig auftreten. In diesem Artikel erklären wir, warum die Knie „drehen“, welche Ursachen dahinterstecken, ob es immer ein Problem ist und was man dagegen tun kann.
Was bedeutet „drehen im Knie“ und wie äußert sich das Symptom?
Dieses Gefühl ist kein typischer Schmerz, verursacht jedoch erhebliches Unbehagen. Betroffene verspüren häufig den Drang, das Bein auch in Ruhe ständig zu bewegen. Es besteht der Wunsch, das Gelenk zu massieren oder zu dehnen, um Erleichterung zu spüren. Gelegentlich wird es von einem leichten Druckgefühl in der Wade oder unterhalb des Knies begleitet. In anderen Fällen ähnelt es einem inneren Jucken im Gelenk, das sich nicht physisch lindern lässt.
Wo genau tritt das Gefühl auf?
- Im Inneren des Kniegelenks
- An beiden Seiten des Knies
- Im unteren Oberschenkel oder oberen Unterschenkel
- An der Rückseite des Knies
- Manchmal gleichzeitig in beiden Beinen
Häufige physiologische Ursachen für drehende Knie
In den meisten Fällen liegt die Ursache nicht in einer Krankheit, sondern in äußeren oder funktionellen Faktoren. Meist hängt es mit dem Lebensstil oder einer gestörten Mikrozirkulation zusammen. Langes Sitzen oder Stehen kann zu einem venösen Rückstau in den Beinen führen. Dies verursacht Druck auf die Gefäße und das Gewebe rund um das Gelenk, was das unangenehme Gefühl auslöst. Auch hormonelle Veränderungen oder ein Mangel an Mikronährstoffen können Auslöser sein.
Mögliche Auslöser:
- Schwangerschaft oder PMS
- Sitzender Lebensstil
- Lange stehende Tätigkeit ohne Pause
- Enge oder unbequeme Schuhe
- Schlafstörungen und übermäßiger Stress
Medizinische Ursachen und mögliche Erkrankungen
Nicht immer sind die Symptome nur funktionell bedingt. Manchmal liegt eine Störung im Bewegungsapparat oder Nervensystem vor. Frühe Stadien von Arthrose können etwa das Bedürfnis auslösen, das Bein wegen Gelenkunwohlsein zu bewegen. Auch entzündliche Gelenkerkrankungen oder neurologische Störungen können sich so äußern. Zusätzliche Symptome wie Schmerz, Schwellung oder Bewegungseinschränkungen sollten ärztlich abgeklärt werden.
Mögliche Krankheitsbilder:
- Arthrose oder Arthritis im Kniegelenk
- Gicht oder stoffwechselbedingte Arthropathien
- Krampfadern
- Gestörter venöser oder arterieller Blutfluss
- Polyneuropathie oder Ischias
Wetterfühligkeit: Reagieren Knie wirklich auf das Wetter?
Viele Menschen berichten, dass ihre Knie vor Regen oder Wetterumschwung unangenehm „drehen“. Dieses Phänomen ist Ärzten bekannt und wissenschaftlich erklärbar. Atmosphärischer Druck und Luftfeuchtigkeit beeinflussen den Druck in den Gelenkflüssigkeiten, was eine Reaktion im Gewebe auslösen kann. In Verbindung mit Kälte und Feuchtigkeit führt dies zu Muskel- und Gefäßkrämpfen. Besonders Menschen mit chronischen Gelenkproblemen sind wetterfühlig.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn das Symptom gelegentlich und kurz auftritt, ist das meist harmlos. Doch bei täglichem Auftreten, Schlafstörungen, Schmerzen, Schwellung oder eingeschränkter Beweglichkeit sollte ein Arzt aufgesucht werden. Es könnte ein frühes Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. Der Arzt wird Untersuchungen wie Bluttests, Ultraschall, Röntgen oder MRT veranlassen. Gegebenenfalls erfolgt eine Überweisung zum Rheumatologen, Neurologen oder Orthopäden.
Warnsignale, die Aufmerksamkeit erfordern:
- Knieschmerzen in Ruhe
- Schlafstörungen durch Unbehagen
- Schwellung oder Rötung
- Morgensteifigkeit der Gelenke
- Taubheit oder Kribbeln in den Beinen
Wie man sich zu Hause helfen kann
Wenn das Symptom nicht akut ist, helfen einfache Maßnahmen. Leichte Massage, warme Bäder mit Meersalz oder Nadelzusatz entspannen die Beine. Hilfreich ist auch das Hochlegen der Beine über Herzhöhe zur Förderung des venösen Rückflusses. Kälte sollte vermieden werden, besonders in der kalten Jahreszeit. Dehnübungen für die Wadenmuskulatur bringen ebenfalls Linderung.
Vorbeugung: Wie lässt sich das Symptom vermeiden?
Die beste Vorbeugung gegen das „Drehen“ in den Knien ist ein aktiver Lebensstil und Achtsamkeit für den eigenen Körper. Regelmäßige moderate Bewegung fördert die Durchblutung und stärkt die Gelenkmuskulatur. Vermeide langes Sitzen ohne Bewegung und unbequemes Schuhwerk. Achte auf ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und vermeide Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen. Auch eine gute Haltung und ein ergonomisches Schlafumfeld sind wichtig für gesunde Gelenke.
Tägliche gesunde Gewohnheiten:
- Morgengymnastik und Bewegungspausen
- Gewichtskontrolle
- Ausreichend Flüssigkeit trinken
- Magnesium- und kalziumreiche Ernährung
- Stress und Angst reduzieren
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