Die Ukraine bereitet die Aufstellung von Weltraumtruppen vor: Wofür werden sie benötigt und wann ist der Start geplant
Die Ukraine hat mit dem Aufbau eines neuen Verteidigungssektors begonnen.
Die Ukraine unternimmt einen ehrgeizigen Schritt im Bereich Sicherheit und Verteidigung – bis 2030 plant der Staat, eigene Weltraumstreitkräfte aufzubauen. Diese Initiative wurde von der stellvertretenden Verteidigungsministerin der Ukraine, Kateryna Chernogorenko, während ihrer Rede auf dem internationalen Forum „Space For Ukraine“ angekündigt. Ihrer Aussage nach arbeite die Abteilung für Weltraumpolitik bereits heute innerhalb der Struktur des Verteidigungsministeriums und koordiniere die Umsetzung dieser Strategie, schreibt MigNews.
Warum die Ukraine Weltraumtruppen braucht
Die Praxis in aller Welt zeigt, dass der Weltraum nicht nur eine Quelle wissenschaftlicher Entdeckungen geworden ist, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Verteidigungsfähigkeit. Die Vereinigten Staaten, China, Frankreich und andere Länder verfügen bereits über separate Weltraumkommandos. Auch die Ukraine, die sich seit 2022 aktiv gegen eine groß angelegte russische Invasion verteidigt, betrachtet die Weltraumtechnologie als ein wirksames Instrument zur Stärkung der nationalen Sicherheit.
Laut Chernogorenko werden die ukrainischen Weltraumstreitkräfte Folgendes bereitstellen:
- Start und Betrieb staatlicher Verteidigungssatelliten;
- Aufbau eines Systems zur Früherkennung von Bedrohungen aus der Luft;
- Kontrolle des Weltraums;
- Überwachung der Bewegungen feindlicher Streitkräfte in Echtzeit.
Diese Fähigkeiten werden das Potenzial der ukrainischen Streitkräfte erheblich steigern und das Verteidigungssystem autonomer und technologisch unabhängiger von ausländischen Partnern machen.
Warum braucht die Ukraine eigene Satelliten?
Die Ukraine nutzte bereits während des Krieges Satellitenaufklärungsdaten von Partnern, insbesondere über Starlink, Maxar und andere internationale Dienste. Allerdings birgt die völlige Abhängigkeit von Informationsquellen Risiken. Eigene Satelliten ermöglichen:
- jederzeit hochpräzise Bilder des Gebiets erhalten;
- Raketenstarts, Ausrüstungsbewegungen oder neue feindliche Stellungen schnell erkennen;
- Daten in einem sicheren Format an Militärkommandos übermitteln.
Wann werden die Weltraumstreitkräfte ihre Arbeit aufnehmen?
Wie der stellvertretende Verteidigungsminister anmerkte, ist die Umsetzung des Weltraumprogramms für 2030 geplant. Ab 2025 wurde bereits eine Abteilung für Weltraumpolitik eingerichtet, die für die Ausbildung des Personals, die Schaffung einer technischen Basis und die Gewinnung ausländischer Erfahrungen zuständig ist.
Woher bekommen sie Technologie und Personal?
Die Ukraine hat eine reiche Geschichte in der Raumfahrtindustrie, von den Starts von Zenit bis zur Arbeit der Konstruktionsbüros in Dnepr. Auf der Grundlage bestehender Unternehmen und technologischer Potenziale ist die Entwicklung einer neuen Rüstungsindustrie geplant. Der Staat ist außerdem auf der Suche nach Partnern unter internationalen Rüstungs- und Luft- und Raumfahrtunternehmen.
Einer der Schwerpunkte liegt auf der Ausbildung neuer Fachkräfte im Bereich der Satellitenkommunikation, der Weltraumbildanalyse und der Cyberabwehr.
Wie sich das Luftschutzalarmsystem verändern wird
Besonderes Augenmerk wird auf die Modernisierung des öffentlichen Warnsystems gelegt. Dank Satellitendaten kann die Ukraine eine Luftschutzsirene auslösen, noch bevor eine Rakete die Staatsgrenze passiert. Dadurch können wir entscheidende Minuten gewinnen und mehr Leben retten.
Zur Erinnerung: Eutelsat plant, die Ukraine mit dem Internet zu versorgen.
Kommentar veröffentlichen