Was bedeuten die Farbstreifen auf der Zahnpastatube – und ist das wichtig?
Wie die Redaktion von Home For You berichtet, denken nur wenige Menschen darüber nach, dass sich am Ende der Zahnpastatube ein farbiger Marker befindet. Einige behaupten, es handle sich um eine Kennzeichnung der Inhaltsstoffe, andere halten es einfach für ein Fertigungsmerkmal. Im Internet kursieren zahlreiche Theorien, doch nicht alle sind wahr. Interessant ist, dass viele Menschen beim Kauf von Zahnpasta anfangen, diese Markierungen genau zu betrachten, in der Hoffnung herauszufinden, ob die Paste „natürlich“ oder „chemisch“ ist. Doch was ist wirklich dran?
In diesem Artikel sehen wir uns an, was die farbigen Linien tatsächlich bedeuten, woher die Mythen stammen und ob man ihnen Beachtung schenken sollte. Außerdem analysieren wir, wie man die Inhaltsstoffe von Zahnpasta erkennt – ganz ohne Farben.
Wie die Farbstreifen auf der Zahnpastatube aussehen
Am Ende der meisten Tuben befindet sich ein kleiner farbiger Marker – in der Regel rechteckig oder quadratisch.
Welche Farben es gibt
Diese Markierungen können folgende Farben haben:
- Schwarz
- Blau
- Rot
- Grün
Im Internet kursiert die Meinung, jede Farbe habe eine Bedeutung – etwa Schwarz stehe für „rein chemisch“, Grün für „rein natürlich“. Offizielle Bestätigungen seitens der Hersteller gibt es dafür allerdings nicht.
Wo sie sich befinden
Diese Markierungen befinden sich normalerweise am verschweißten Rand der Tube. Sie sind oft kaum sichtbar, insbesondere wenn die Farbe dem Hintergrund ähnelt.
Warum es sie gibt
Die Farbstreifen dienen technischen Zwecken. Sie helfen Maschinen beim genauen Verschließen der Tuben. Sie sind kein Etikett und keine Information für Verbraucher.
Entlarvung des Farbstreifen-Mythos
Immer wieder tauchen Beiträge auf, laut denen die Farben den Inhalt der Zahnpasta anzeigen. Diese Behauptung ist ein Mythos, der sich seit über zehn Jahren hält.
Beliebte Falschinformationen
Häufig findet man Aussagen wie diese:
- Grün – rein natürlich
- Blau – natürlich + medizinisch
- Rot – natürlich + chemisch
- Schwarz – nur chemisch
Kein einziger Hersteller hat diese Klassifikation offiziell bestätigt.
Was Experten sagen
Hersteller und Normungsexperten erklären: Die Farbstreifen sind nur für Maschinen gedacht. Sie helfen beim Schneiden, Falten und Versiegeln der Tuben auf dem Förderband. Die Farbe wird technisch gewählt, nicht nach Inhaltsstoffen.
Offizielle Quellen
Bekannte Marken wie Colgate oder Sensodyne geben in ihren FAQs klar an: Die farbigen Markierungen haben nichts mit der Rezeptur zu tun. Man sollte sich beim Kauf also nicht daran orientieren.
Wie man die Inhaltsstoffe wirklich erkennt
Wenn Sie wissen möchten, was in einer Zahnpasta enthalten ist, lesen Sie am besten die Zutatenliste auf der Verpackung.
Wichtige Inhaltsstoffe
Hier sind einige gängige Bestandteile:
- Fluorid – stärkt den Zahnschmelz, beugt Karies vor
- Sorbitol – Feuchthaltemittel, verhindert Austrocknung
- SLS (Natriumlaurylsulfat) – Schaumbildner, nicht immer erwünscht
- Triclosan – antibakteriell, kann bei Langzeitnutzung problematisch sein
- Natürliche Extrakte – Kamille, Eukalyptus, Salbei usw.
Wie man die Liste liest
Die Zutaten sind nach absteigender Menge aufgelistet. Stehen Fluorid oder Schaumbildner weit oben, sind sie in größeren Mengen enthalten.
Kennzeichnungen und Zertifikate
Achten Sie auf ISO-, USDA- oder Vegan-Siegel. Diese zeigen die Einhaltung bestimmter Standards an – weit nützlicher als ein Farbstreifen.
Farben auf Verpackungen – ist das etwas anderes?
Manche Hersteller verwenden tatsächlich verschiedene Verpackungsfarben für unterschiedliche Zahnpasten – das ist jedoch Marketing.
Was diese Farben bedeuten
Diese Farben symbolisieren oft:
- Blau – Frischeeffekt
- Grün – natürliche Inhaltsstoffe
- Orange – Aufhellung
- Lila – Zahnfleischschutz
Das ist nur visuelle Gestaltung und hat nichts mit den Farbstreifen an der Tubenunterseite zu tun.
Nicht verwechseln
Wichtig ist: Die Verpackungsfarbe richtet sich an Käufer, die technische Markierung an Maschinen.
Zahnpasta auswählen – Tipps von Zahnärzten
Am besten ist es, einen Zahnarzt zu konsultieren oder gezielt auf Ihre Bedürfnisse zu achten.
Empfehlungen für verschiedene Fälle
- Bei empfindlichen Zähnen – Pasten mit Kaliumnitrat
- Für Kinder – ohne oder mit wenig Fluorid
- Für Aufhellung – mit Enzymen oder Peroxid
- Für das Zahnfleisch – mit antiseptischen Zusätzen
Was man vermeiden sollte
- Starke Schleifmittel bei geschädigtem Zahnschmelz
- SLS bei häufigen Mundgeschwüren
- Künstliche Farb- und Aromastoffe bei Allergien
Tabelle: Vergleich – Farbstreifen vs. Zusammensetzung
Farbe | Mythos | Wahrheit |
---|---|---|
Grün | Natürliche Paste | Technische Markierung |
Blau | Natürlich + Medikamente | Technische Markierung |
Rot | Natürlich + Chemie | Technische Markierung |
Schwarz | Chemische Paste | Technische Markierung |
Was bei der Auswahl wirklich zählt
Entscheidend ist nicht die Farbe des Streifens, sondern die Zusammensetzung, die Indikationen und die Empfehlung des Zahnarztes.
Fehler vermeiden
- Keinen Mythen aus dem Internet glauben ohne Quellen
- Inhaltsstoffe prüfen, nicht nur Werbeversprechen
- Auf wissenschaftlich belegte Eigenschaften achten
Wem man vertrauen kann
Zuverlässige Marken veröffentlichen offen ihre Zusammensetzung und verfügen über Zertifikate. Fehlt das – lieber nicht kaufen.
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